Bruchergarten
Landgarten von Jutta und Michael Bongers am Niederrhein

Pflanze des Monats Februar: Helleborus

Helleborus

Die Helleborus gehören zu meinen Lieblingsstauden im Garten. Knapp über 100 verschiedene Sorten sind es mittlerweile schon und ich werde nicht müde, weiter nach besonders attraktiven Blütenfarben -und formen Ausschau zu halten. Wenn der Garten in der Winterruhe verharrt und die einzelnen Sorten ab Dezember nach und nach ihre Blüten durchschieben – ungeachtet des Wetters – ist das schon ein wenig magisch. Und wenn im Februar/März die Lenzrosen starten, ist das ein Frühlingsversprechen. Nicht ohne Grund hat der international bekannte deutsche Züchter Josef Heuger, seine Lenzrosenserie Spring Promise getauft.

 

Wissenswertes:

Familie:

 

Die Helleborus gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), wozu unter anderem auch die Waldrebe (Clematis), der Rittersporn (Delphinium) oder die Trollblume (Trollius) gehören.

Die Gattung Helleborus mit ca. 20 Arten beschränkt sich bei ihrer Verbreitung auf die nördliche Halbkugel mit Europa und Asien.

Die größte Konzentration an Arten von Helleborus findet sich um das Mittelmeer, aber auch an den Küsten des Schwarzen Meeres sind verschiedene Arten beheimatet.

Für den heimischen Garten haben sich aktuell drei Gruppen herausgebildet und sehr bewährt:

Christrose ( Helleborus niger ) :

  • strahlend weiße Blüten
  • Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten
  • frühe Sorten blühen schon im November
  • gedeihen im Garten an Standorten, an denen sie vor der Mittagssonne im Sommer geschützt sind

 

Schneerose  ( aus Kreuzungen mit Helleborus niger ):

  • weiße, grünliche, rosa oder violette Blüten
  • Blütezeit ab November bis in den April
  • gedeihen im Garten auch an sonnigen Plätzen

 

Lenzrose ( Helleborus Hybridus )

  • besonders große Vielfalt an Blütenfarben
  • vielfältige Blütenformen
  • Blütezeit ab Januar bis in den Mai
  • gedeihen im Garten an schattigen bis halbschattigen Standorten

 

Historie:

Die verschiedenen volkstümlichen Namen für Helleborus, wie Christrose, Schneerose, Lenzrose, Orakelblume, Teufelskraut oder Nieswurz deuten auf eine lange mythologische Tradition hin. Die Entstehung dieser Namen gründet sich zum Teil entweder auf einem wissenschaftlichen Phänomen oder auf historischen Überlieferungen.

 

Wintergarten:

Vor allem wegen ihrer besonderen Blütezeit im Winter und Frühling sind Helleborus Arten für den Garten sehr beliebt. Wenn sich die meisten anderen Pflanzen noch im Winterschlaf befinden, haben sie im Garten ihren großen Auftritt. Bereits ab Ende Oktober zeigen die ersten Christrosen ihre reinweißen Blüten. Die rosa- und cremefarbenen Schneerosen fangen ab Dezember an zu blühen und zwischen Februar und April folgen die bunten Lenzrosen.

Am besten kommen sie mit frühblühenden Pflanzpartnern zur Geltung. Den Sommer über zeigen sich die meisten Helleborus Sorten mit ihren großen, lederartigen Blättern als attraktive Blattschmuckstauden.

Christrosen und Lenzrosen lieben halbschattige bis schattige Pflanzplätze und sind daher für die Gehölzunterpflanzung gut geeignet. Die Schneerosen kommen im Garten auch mit einem sonnigen Standort gut zurecht. Christrosen im Garten sind pflegeleicht, bevorzugen nährstoffreiche und kalkhaltige Böden, finden sich aber wie Schneerosen und Lenzrosen auch an anderen Standorten gut zurecht, solange der Boden nicht zur Staunässe neigt.

Sehr leichte und sandige Böden können durch das Einarbeiten von etwas Rindenhumus, ein wenig Dolomitkalk und Hornspänen verbessert werden. Statt Dolomitkalk kann man auch zerkleinerte Eierschalen verwenden.

 

 

 

 

Pflanzenbegleiter:

Als dauerhafter Begleiter im Garten eignen sich Stauden, Zwiebeln und Gehölze, die sich nicht zu stark ausbreiten und wie Helleborus selbst ihren Nachbarn nicht zu lästig werden.

In unserem Garten haben wir die meisten Helleborus mit feineren, besonderen Gehölzen und frühblühenden Blumenzwiebeln kombiniert.

Gehölzbeispiele: Schneeball, Märzkirsche, Prachtspieren, Hartriegel, Zierapfel, Judasbaum,..

Bei den Frühlingszwiebeln haben wir Krokusse, Anemonen, Leberblümchen, Schneeglöckchen und Märzenbecher gewählt.

Ansonsten ist der Gestaltungsphantasie eigentlich keine Grenze gesetzt. Sie passen zu horstigen Farnen ebenso wie zu filigranen Gräser.

 

Fazit:

Christ-, Schnee- und Lenzrosen sind pflegeleicht, winterhart, widerstandsfähig und machen Ihnen viele Jahre lange Freude.

Durch intensive Züchtungsarbeit – besonders in den letzten zwei Jahrzenten – sind homogene und gesunde neue Kreuzungen entstanden, die in mannigfaltigen Blütenvariationen begeistern. Für uns eine nicht wegzudenkende, gestaltende Staude im Landgarten.

 

 

Quellen: helleborus.de / bruchergarten