
Katzenminzen – Nepeta
In der heutigen Kolumne möchte ich über eine unserer Lieblingsstauden schreiben: Die Katzenminze.
Die Gattung der Nepeta umfasst 250 bis 300 Arten, die mehrheitlich aus dem asiatischen Raum stammen.Davon sind gerade mal drei Arten bei uns in Deutschland stärker in Kultur. Darüber hinaus gibt es jedoch noch eine Fülle anderer Arten, die ich persönlich als gartenwürdig einstufen würde.
Die Katzenminzen gehören übrigens zur Familie der Lippenblütler und sind unter anderem verwandt mit Agastachen, Phlomis, Stachys und Lamium, sowie einer Vielzahl von Kräutern wie Melisse und Rosmarin.
Sie sind sehr pflegeleicht, bevorzugen meist sonnige, nicht zu trockene Standorte.
Tip:
Ich schneide fast alle Nepeta spätestens Ende Juni bodennah zurück. Dies führt zu einem erneuten kompakten Austrieb mit gesundem Laub. Die Pflanzen blühen ein zweites Mal bis in den Spätherbst.
Und die bei einigen Arten und Sorten lästige Selbstaussaat wird unterdrückt.
Ich empfehle für den Rückschnitt auf das Wetter zu achten. Bei Regenwetter treiben die zurückgeschnittenen Pflanzen deutlich schneller aus und füllen die entstandenen Lücken schnell. Dazu eine kleine Gabe Hornspäne.
In unserem Garten stehen sicherlich 25 Arten und Sorten von Nepeta. Darüber hinaus habe ich bestimmt weitere zwanzig auf ihre Qualifikation für unseren Garten getestet.
Bei den Farben herrschen alle Variationen von blau vor, aber es gibt auch einige weiße und rosa Katzenminzen für den Gartenliebhaber. Die Bandbreite bei der Wuchshöhe geht von 20 cm bis 150 cm. Daher können sie am Beetrand, als Solitär in der zweiten oder dritten Reihe oder als flächige Bodendecker verwendet werden. Feuchtigkeitsliebende Arten sind prädestiniert für naturnahe Gärten
Alle Nepeta sind natürlich wertvolle Nährpflanzen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Gerne würde ich unsere Erfahrung teilen und hier fünf Nepeta vorstellen.
Wir haben mittelschweren Boden, der selten austrocknet.
- Nepeta x faassenii „Walkers Low“
Der Klassiker. Kaum zu übertreffen. Dunkelviolette Blüten ab Mai bis zum Frost.
Hat einen etwas festeren und strafferen Wuchs als Six Hills Giant und wird daher bei uns als Solitär in den zweiten oder dritten Reihen verwendet.
- Nepeta Hybride „ Neptun“
Relativ neu, hat aber schon einige Auszeichnungen geholt. Diese Hybride fällt bei uns durch ihren gedrungenen und kompakten Wuchs auf. Höhe ca. 50 cm. Große, violettblaue Blüten. Bevorzugt einen sonnigeren Standort und nicht zu trocken. Im Schatten ist sie etwas mehltaugefährdet. Für mich eine der besten Neueinführungen der letzten Jahre. Auch ohne Rückschnitt bis zum Frost attraktiv !
- Nepeta x faassenii „Six Hills Giant”
Violettblaue Blüten. Ein Blütenmeer ab Mitte Mai. Über und über besucht von Hummeln, Schmetterlingen und Bienen. Höhe ca. 70-80 cm.
Kommt jedes Jahr zuverlässig wieder ohne sich zu versamen. Eine wirklich dankbare Staude für Mai bis Oktober
- Nepeta grandiflora „ Lamendi „
Meine Überraschung aus 2021. Als nette Staude in 2020 gekauft und gepflanzt, hat sie sich in 2021 perfekt inszeniert. Straffer, umgekehrt kegelförmiger Wuchs bis 120 cm Höhe . Leuchtende violettblaue Blüten. Auch nach dem Rückschnitt wieder bis auf 80 cm gewachsen und durchgeblüht.
- Nepeta faassenii „Gletschereis“
Silbrigblaue Blüte ab Juni, wirkt aus der Ferne fast blitzend weiß. Tolle Farbe und filigranes Laub. Wird bei uns ca. 30/40 cm hoch. Hat leider den Kahlfrost im Februar 2021 nicht überstanden. Wird definitiv 2022 wieder Einzug in den Garten halten
Lieder reichen Platz und Zeit nicht um über alle Sorten, Vorzüge und Besonderheiten zu schreiben.
Mal schauen, vielleicht gibt es im nächsten Jahr ja einen Vortrag oder Workshop zu den Katzenminzen.
Allseits einen schönen Sonntag
Uedemerbruch, 28. November 2021