Bruchergarten
Landgarten von Jutta und Michael Bongers am Niederrhein

Gartenkolumne: Beete abräumen oder alles stehen lassen ?

Jedes Jahr im Spätherbst stellt sich jeder Gartenbesitzer die Frage, was schneide ich vor dem Winter im Garten zurück und was lasse ich bis wann stehen. Dies ist auch für uns jedes Jahr eine spannende Fragestellung.

Es macht für die Insekten und Tiere schon Sinn, möglichst viel stehen zu lassen. Die Blätter bieten Unterschlupf und Schutz. Weiterhin dienen viele Samen -und Fruchtstände  als Futterquellen im Winter. Außerdem haben viele Stauden und Gräser auch in der kalten Jahreszeit noch immer einen Zierwert.

Gerade bei Rauhreif oder Frost ergeben sich wundervolle, teils künstlerische Bilder mit der vergehenden Natur.

Nun, wir versuchen das Ganze pragmatisch und praktisch anzugehen. Alles bis zum Frühjahr stehen zulassen kommt für uns aus mehreren Gründen nicht in Frage:

2.000 qm Beete erst im März oder April zu räumen ist arbeitstechnisch schon nicht zu schaffen. Desweiteren haben wir viele Winterblüher und Frühlingsblumenzwiebeln, die nicht nur nicht zur Geltung kämen, wenn oberirdisch noch die Pflanzenreste stehen; einige würden es vermutlich auch stellenweise gar nicht oder nur schwer durch das alte Laub schaffen.

Daher versuchen wir schon ab November nach und nach mit dem Abräumen zu starten.

Zuerst werden schon mal alle Stauden entfernt, die weichen müssen oder einen neuen Platz bekommen. Danach schneide ich diejenigen Stauden runter, die zum Versamen neigen und für unkontrolliertes Wachstum in den Beeten sorgen können.

Danach mache ich mich an die Beete mit den Winterblühern: Epimedium und Helleborus werden frei -und zurückgeschnitten.

Mittlerweile dürfte es Dezember geworden sein und alle flachen und mittleren Stauden sind nun an der Reihe, sowie hohe Stauden wie Phlox und Astern. Stehen bleiben bis Mitte/Ende Februar dürfen Gräser und Stauden wie zum Beispiel Veronicastrum, Monarda, Echinacea, Thalictrum, Sanguisorba und Sedum.

Soweit die Theorie :). Meistens zieht sich alles immer etwas länger hin. In jedem Fall bleibt bei dieser Vorgehensweise genügend fürs Auge und für die Tierwelt stehen. Wie eingangs erwähnt, ist jeder Garten anders und so muss jeder Gartenbesitzer das für sich abwägen.