Bruchergarten
Landgarten von Jutta und Michael Bongers am Niederrhein

 

Willkommen in unserem Garten

 

Der Bruchergarten ist ein idyllisch gelegener Landgarten am Niederrhein. Eingebettet in eine von der vorletzten Eiszeit geprägten Landschaft, geht der  Blick südostwärts über die  Reichswaldhöhen Richtung Xanten und in Richtung Nordwest zum Uedemer Mühlenberg

Sie sind herzlich eingeladen sich den Garten näher anzuschauen.

Geschichte

Im Frühjahr 2006 – während eines Spazierganges – führte uns eine glückliche Fügung an einem alten Haus vorbei, in dessen verwunschenem Garten ein Verkaufsschild angebracht war. Und genau dieses alte Haus wurde nach zweijähriger Sanierungsarbeit unser neues Zuhause. Aus dem verwunschenen Garten ist seit 2008 ein vielschichtiger Landgarten, der zu jeder Jahreszeit inspiriert und uns immer wieder Neues entdecken lässt, entstanden.

Unser Bestreben war es, dem phantastisch gelegenen Grundstück in dieser wunderschönen Natur und dem einstigen kleinbäuerlichen Anwesen gerecht zu werden.

Keineswegs wollten wir den Ausblick in die Weite dieser Idylle verlieren. Erste Eindrücke finden Sie in unserer Bildergalerie.

Mehrmals im Jahr öffnet der Garten seine Pforte für Besucher.

 

Der Garten im Jahreslauf

Unzählige  Schneeglöckchen und Krokusse sind im Januar und Februar die Vorboten des Gartenjahres. Im Frühling locken tausende Narzissen, Lenzrosen und die fantastische Gehölzblüte hinaus in den Garten. Blumenfülle, Rosenduft und Clematis prägen das Erscheinungsbild im Mai/Juni. Im Sommer beeindrucken die großzügigen Staudenborder mit ihrer Pracht. Spektakulär ist der in 2019 realisierte Präriegarten. Der Herbst begeistert mit seinen Farben und zeigt die Vielschichtigkeit des Gartens in seiner ganzen Schönheit.

 

Wie allmählich sinkt die Pracht unsrer Fluren wieder    

in den Arm der Winterruh matt und schläfrig nieder!

( Johanne Juliane Schubert )

 

GARTENENTWICKLUNG

 

Das gesamte Grundstück ist ca. 3.600 qm groß. Unsere ersten Überlegungen im Jahre 2008 sahen damals Pflasterungen, Terrasse und Wegeführung rund um das Haus, eine Gestaltung des Vorgartens und des ehemaligen Obstgartens mit einer Fläche von rund 1.000 qm vor. Die alten Bäume, die wir erhalten konnten, blieben stehen. 2 Birnen, 2 Äpfel, 2 Kirschen und 1 Walnußbaum sind Zeugen dieser vergangenen Zeit.

Das Grundstück wurde auf 3 Seiten mit einer neuen Hecke eingefriedet. Im Obstgarten fanden zwei großzügige Schattenrabatten mit Mischpflanzungen einen Platz. Die Apfelbäume wurden mit alten Buchskugeln eingefasst und Ramblerrosen daran gepflanzt.

 

Die verbliebene Fläche wurde Schafs –und Hühnerwiese und mit altem Weidezaun vom Garten getrennt.

Für den Anfang war das in Ordnung, aber dann kam Langeweile auf…! So saßen wir sonntags beim Kaffee und Kuchen und weitere Überlegungen wurden vage angesprochen. Bis meine Frau sagte: „ Du bist ausgebildeter Gartenbautechniker und wolltest immer Gärten planen! Jetzt haben wir eine große Wiese, also lass uns gemeinsam etwas daraus machen.“

Und seitdem sind wir infiziert und begeistert und es fallen uns immer neue Dinge ein. Eigentlich ist der Garten schon wieder zu klein für alle Ideen und Pläne.

 

 

So entstanden in den Jahren 2011 und 2012 die großen Staudenborder und ein kleiner Teich. Dies war auch der Beginn unserer Teilnahme an der Offenen Gartenpforte im Kleverland.

 

Der 50. Geburtstag meiner Frau im Jahre 2014 war der Startschuss für die Gestaltung der großen Wiese. Statt roter Rosen wünschte Sie sich und erhielt  eine eigene Zierapfelallee. Die zehn Hochstämme „Evereste“ erfreuen seitdem nicht nur uns, sondern ganze Bienenschwärme und die Vogelwelt. Ein Höhepunkt ist in jedem Februar der Besuch eines großen Wacholderdrosselschwarmes, der über mehrere Tage mit reichlich Appetit die ausgereiften Äpfelchen aus den Bäumen holt. Ein spektakuläres Schauspiel. Durch solche Begebenheiten ist unser Garten ganzjährig in Bewegung. Das sind Glücksmomente und reicher Lohn für alle Mühen.

 

Die Latte für 2015 war nun hoch gelegt und so folgte das nächste Geburtstagsgeschenk in Form von Blumenzwiebelbeeten als Untermalung der Allee. In Zusammenarbeit mit Jacqueline van der Kloet entstanden 8 große Carrees auf der Wiese, in denen mittlerweile rund 10.000 Wildblumenzwiebeln von Januar bis Mai blühen. Ab auf die Knie und 14 Tage lang Blumenzwiebeln einsetzen. Wie groß muss die Liebe sein….

 

Was kam dann? Die Bäume brauchten einen Hintergrund. Im Winter 2015/2016 entstand so ein 42 Meter langes und 6 Meter tiefes Gehölzband am Ende der Wiese.

Die Auswahl der Sträucher und Bäume fand unter verschiedenen Gesichtspunkten statt. Langlebig, nicht zu schnell wachsend, Laubfarbe, Fruchtschmuck, frühjahrs, -sommer -und herbstblühende Gehölze, durch Rinde und Wuchsform auch im Winter attraktiv. Dieses Gehölzbeet soll ganzjährig spannend sein. So fanden unter anderen Cornus kousa Sorten, Davidia, Prunus, Cercidiphyllum, Acer griseum und Heptacodium ihren Platz.

Ein großes Narzissenband durchzieht diese wooden border. Es fehlte noch ein schöner Abschlussstein zur Wiese. Nach langer Suche fanden wir in einem Steinwerk alte Granitrandsteine. Mit meinen Söhnen wurden diese von Hand im Februar 2017 gesetzt. Diesmal lagen drei Männer auf den Knien.

Ein weiterer farblicher Akzent soll im Herbst 2020 durch Herbstkrokusse und Cyclamen folgen.

 

Und weil die Liste der Gehölze so lang war, legten wir zeitgleich ein zweites Gehölzbeet zu Beginn des Grundstückes entlang der Straße an.Dieses Beet ist mit einem Staketenzaun aus Kastanienholz gerahmt, an dem Rosen wie z.B. die Sorten Stanwell Perpetual, Rose de Resht und Allegro sowie Clematis und Wicken ihren Blühauftritt haben.

 

Da die Wiese ja auch eine linke und rechte Seite hat und uns die Ideen nicht ausgehen, folgte 2016 eine kleine Staudenborder auf der linken Seite. Sie ist gleichzeitig die Trennung zum Arbeitsbereich ( der bis dahin auf der rechten Seite seinen Platz hatte ).

Mein eigener Traum war seit Jahren eine Art Präriegarten. Aus einem Teil des Gemüsegartens und des ehemaligen Wirtschaftsteils wurde im Juli 2019 mein Wunsch Wirklichkeit. Mithilfe des Farbschemas ( kein weiß, pink und violett ) meiner Frau, entstand auf der rechten Seite ein spannender neuer Teilbereich. Jeden Tag lockt uns dieses Beet an und steht Modell für zahllose Fotos.

 

 

 

Fortsetzung unserer Gartengeschichte….(geschrieben von Jutta Bongers Oktober 2020 ) 

Über den Winter 2019/2020 wurden viele Pläne geschmiedet.  Die Umgestaltung und Optimierung unserer Staudenborder waren nun im Focus. Voller Elan und Tatendrang ging es im Frühling 2020 mit dem ersten dieser großzügigen Beete los.

Zunächst wurden alle Pflanzen ausgegraben, etliche Staudenkisten befüllt und beschriftet.

Das Beet brauchte mehr Tiefe und überhaupt waren so viele neue Stauden gekauft worden, dass ein gehöriges Stück Rasen weichen musste.

Es war eine mehr als gute Frühlingskur für die Pflanzen und für meinen Mann.

 

Dann überfiel unseren Erdkreis eine Pandemie mit dem Namen „Corona“ und alle Besuchstermine,

auf die wir uns gefreut hatten, mussten wir zunächst auf Eis legen. Dieses fremde Virus legte –  und das

bis heute – in weiten Teilen normales Leben lahm.

Was tun in dieser ungewohnten Lebensform? Keine Frage, auf auf in den Garten.

Arbeit gab es genug.  Durch die Klimaveränderung begann die Trockenheit in diesem Jahr bereits ab Mitte März. Gießen war daher bis Ende September ein großes Thema.

Der Niederrhein war besonders stark von dieser Dürre betroffen.

Mein Mann war der große Held mit Wasserschläuchen und Gießbrausen…so viel Geduld und Muße hätte ich nicht aufgebracht.

Dafür zolle ich ihm gehörigen Respekt.

Bei all der Gießerei haben wir dann noch den Bereich unter unseren alten Kirschbäumen komplett neugestaltet. 

Eine schöne Erweiterung unseres Schattengartens ist daraus geworden.

 

 

So sind wir schneller als gedacht im Oktober angekommen. Momentan ist es eine Freude in den

Garten zu gehen. Diese wunderschönen Farben des Herbstes leuchten einfach überall. Wir haben so viele Igel im Garten.  Neue Vogelarten haben Einzug gehalten. Zwei Honigbienenvölker sind dazu gekommen. Über den Winter gastieren hier bei uns am Niederrhein tausende von Nilgänsen, Rostgänsen und Brandgänsen.

Sie landen direkt neben unserem Garten auf den Feldern und manchmal verweilen sie dort für mehrere Tage.

Wenn wir die Formationen am Himmel sehen und dazu die entsprechenden Vogellaute hören und dann noch das Glück haben, dass das Licht am Horizont sehr besonders ist, dann sind das Glücksmomente, die uns tief berühren.

So geht das Gartenjahr langsam über in die Winterzeit und wieder werden Pläne geschmiedet, welche Arbeiten nötig sind (Heckenverjüngung und Gehölzschnitte), bevor wir im Frühling 2021 mit unserem größten Staudenbeet beginnen.

 

 

Fortsetzung unserer Gartengeschichte….  (geschrieben von Jutta Bongers Dezember 2021 ) 

Das Jahr 2021 war so schnell vorbei. Heute hat mein Mann mich erinnert, ich möge doch an der Fortsetzung unserer Gartengeschichte denken. Also mache ich mich ans Werk. Zunächst wollten wir die Hecken verjüngen und das große Ziel war es, unser größtes Staudenbeet komplett zu sanieren.

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Die Verjüngung der Hecken ist in Teilen erfolgt, das Staudenbeet musste jedoch warten.

Im späten Frühling konnten wir so schöne Schattenstauden bekommen, das wir den ruhigen Teil unseres Gartens weiter ausgebaut haben. Das ganze Jahr hindurch hat uns dieser Bereich viel Freude bereitet.

Im Frühsommer hatten wir wie schon häufiger, mit reichlich Wasser durch Überflutung zu kämpfen. Gemulchte Flächen weggespült, Erdverschiebungen. Arbeit genug für einen ganzen Sommer. So ist das mit dem Klimawandel, ein Jahr Dürre, ein Jahr sehr nass.

Im zeitigen Herbst lag das Augenmerk auf dem Präriegarten im hinteren Teil unseres Gartens.

 

 

 

 

Auch dort konnten wir nicht widerstehen und haben wunderschöne Stauden und Gräser ergänzt und auch ausgetauscht.  Und dann? Schon wieder Oktober. Aufgrund der Niederschläge und der kürzeren Tage ist unser Garten in weiten Teilen nicht mehr zu bearbeiten. Wir würden mehr Schaden anrichten als gut machen.

Fazit:

Fest steht: „Gartenarbeitstage und die Gartensaison sind immer zu kurz.“

Manches können wir in den Winter schieben. Warm eingekleidet ist die Heckenverjüngung gut machbar und wir werden, wenn die Witterung es zulässt, damit weitermachen.

Das riesige Staudenbeet ist auch nicht weggelaufen. Wir freuen uns jetzt schon auf die

nächsten Wochen. Ich habe Stoßgebete in den Himmel geschickt….bitte keinen Schnee!

 

So verabschieden wir das Jahr 2021, genießen ein wenig die Winterruhe, das leckere Wintergemüse aus unserem Nutzgarten und träumen vom Frühling.

 

 

Fortsetzung ( 15. Januar 2023 )

 

Es regnet seit Tagen wie aus Eimern vom Himmel und es ist überhaupt kein Denken daran, bei diesen Wassermassen hinaus in den Garten zu gehen.

Zeit und Muße, das Gartenjahr 2022 in die Gartengeschichte einzufügen.

 

Der Klimawandel hat uns auch in 2022 begleitet.

Der Jahresbeginn war regnerisch und unfreundlich, gefolgt von einem windigen und kaltem März. Ab April wurde es bereits trocken und zum Teil heftige Stürme haben uns den Sommer über begleitet. Es ist das wärmste, jemals gemessene Jahr gewesen und vermutlich am Niederrhein eines der trockensten.

Unser Grundwasserstand ist von 3 Metern auf fast 20 Meter gefallen !

 

Ungeachtet aller dieser Wettereinflüsse, blicken wir auf ein sehr schönes Gartenjahr zurück. Die allermeisten Stauden sind sehr gut durch die Dürre gekommen und haben uns mit einem reichen Blütenflor beschenkt. Die Staudenauswahl ist weitestgehend dem Klimawandel angepasst und schlägt sich wacker.

 

 

Das Gartenjahr 2022 haben wir genutzt, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Dies ist in großen Teilen auch gelungen und viele Stauden und Gräser wurden umgepflanzt oder ausgetauscht. Im zeitigen Frühjahr – vor dem Austrieb – stehen noch Umpflanzungen bei einigen Gehölzen an.

 

Ein Highlight war im letzten Jahr sicherlich unser erster gepresster Saft von unseren eigenen Äpfeln und Birnen. All die Jahre haben wir überlegt, wie wir die stets reichhaltige Ernte bei Clapp’s Liebling und William Christ verarbeiten können. Bei den über 70 Jahre alten Bäume fallen jeweils gut 200 Kilo Birnen an!

Wir haben in mehreren Versuchen und Mischungen Direktsäfte in Tetrapacks abgefüllt. Für 2023 werden wir versuchen, die Abfüllungen in Pfandglasflaschen zu realisieren.

Neben unserem Honig aus der eigenen Imkerei haben wir nun auch unbehandelte Säfte aus dem Garten. Darauf sind wir schon ein wenig Stolz !

 

 

Ein weiterer Angang war im letzten Jahr die Erstellung eines Pflanzenquartiers. Hier haben wir nun die Möglichkeit Raritäten und Spezialitäten aus dem Gräser-und Staudenbereich selber anzuziehen. Im November haben wir das Sortiment  noch um besondere Zwiebelblüher ergänzt, die von Januar bis März in den Verkauf gehen.

 

 

Im Zuges dessen haben wir unsere Zwiebelpflanzungen in den Beeten und im Rasen ergänzt und überarbeitet.

Für 2023 gibt es natürlich auch wieder jede Menge Herausforderungen und Ziele.

Diese gehen wir mit Dankbarkeit und Demut an, wohlwissend, welches Glück wir haben in diesen unruhigen Zeiten an einem solch idyllischen Ort zu leben.

 

 

Uedemerbruch, 15. Januar 2023