Bruchergarten
Landgarten von Jutta und Michael Bongers am Niederrhein

Auswirkungen des Klimawandels auf die Gartengestaltung – Teil 5

Zunahme der Extreme bei Niederschlägen, Trockenperioden, Wind und Temperaturen

 

 

Die sicherlich schwierigste Begleiterscheinung des Klimawandels sind die heftigen Ausschläge – in beide Richtungen – bei Niederschlägen, Temperaturen, Wind und Trockenphasen. Die Unkalkulierbarkeit und auch Machtlosigkeit angesichts dieser Wetterextreme machen es nahezu unmöglich ein modifiziertes Patentrezept für die Gartenplanung zu erstellen.

  • Milde Winter auf der einen Seite – Spätfröste im April/Mai bei ausgetriebenen Stauden und Gehölzen auf der anderen Seite
  • Trockenperioden im Sommer wie in 2018 und 2019 oder Überschwemmungen wie in 2016
  • Hagel, Tornados, Orkanböen
  • Rekordtemperaturen im Juli 2018 und 2019 mit über 42 Grad

 

 

Es gibt in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht einige Gewinner und einige Verlierer im Pflanzenbereich.

Wir versuchen immer, den Pflanzen den optimalen Standort in unserem Garten zu geben. Und wenn  das nicht möglich ist, trennen wir uns konsequent  von diesen Pflanzen.

Als sehr gutes Beispiel gilt unser Terrassenbereich der südlich ausgerichtet ist. Direkt an der Klinkerwand entstehen im Sommer Temperaturen an die 50 Grad. Außerdem speichert der Klinker die Hitze und gibt diese auch nachts ab. Die an der Wand gepflanzte – eigentlich sehr robuste – Ramblerrose Sanders White kämpfte seit mehreren Jahren mit Roste und Mehltau. Die direkt am Terrassenweg stehenden alten Buxuskugeln hatten unglaublich unter dem Befallsdruck des Buxuspilzes Cylindrocladium buxicola zu kämpfen und zu leiden.

Daher haben wir  diesem Jahr haben wir die Ramblerrose gegen eine Wisteria ausgetauscht und die Buxus gegen Taxus.

In dieser Art verfahren wir im ganzen Garten. Sehr sonnenempfindliche Pflanzen wie zum Beispiel Hosta, Brunnera und Hydrangea Annabell werden in der Vielzahl reduziert und kommen konsequent in den Halbschatten oder Schatten.

Sonnenliebende und insektenfreundliche Stauden wie Persicaria, Agastache, Nepetha, Calamintha und Echinacea setzen wir vermehrt ein.

Das schöne am Gärtnern ist, dass es immer wieder neue Herausforderungen gibt, die es zu meistern gilt. Und wenn sich dann der Erfolg einstellt, freut dies umso mehr.

 

Damit endet meine kleine Berichterstattung zum Thema Klimawandel im eigen Garten. Nochmals der Hinweis, dass es sich um eigene Schlussfolgerungen handelt.